17/04/10

Hochverehrter Prinz,
verehrter Domäne Teutoburg,
wir alle wissen wie wichtig es ist, anderen zu helfen. Deshalb möchte ich allen meinen Gästen am 17. April im Rahmen einer Charity -Veranstaltung die Möglichkeit geben, etwas Gutes für andere zu tun, denn an diesem Abend wird es eine Auktion geben, deren Erlöß an Frauenhäuser in der Ukraine gehen soll.
Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen. Sobald das Programm steht, werde ich mich noch einmal bei Ihnen melden.
Mit Besten Grüßen
Mia Leis,
Neugeborene Clan Brujah,
Gast der Domäne Marburg,
Bürgerin der Domäne Bern.

So lautete die Einladung der Brujah, die Dr. Brown der Domäne weitergab. Da die Nächte gefüllt werden müssen, und man sich nicht immer dem süßen Müßiggang des Nichtstun hingeben kann, beschlossen ein paar Kainiten aus Teutoburg der Einladung nach zu kommen. Haus & Clan sandte Herrn Franke und Herrn Richter aus, und Clan Toreador gab sich mit ihrer Primogena Frau Defolg und Herrn von Fuchs die Ehre.

Was groß als Charity Event angekündigt war, entpuppte sich als kleine Marktschreier Auktion mit viel Einsatz der Auktionatoren Frau Leis und Herrn Max. Ebenso nebulös waren die Auktionen, von einer Katze im Sack bis hin zu einem wehrhaften Kleidungsstück, oder einem italienischem Schloß, eine Urkunde die einen als Prinzen der Domäne Bingen Süd auswies und das ein oder andere eventuell doch interessante Stück, wie Blut von einem Werwolf. Bei den meisten Auktionen war man aber eher am überlegen, was es denn diesmal sei. Ein Stück Ostasiens, war ein Buchband über Kunst aus eben der Region, und die Katze im Sack. Nun, es war zum Glück nur ein Stofftier.

Das die Auktionatoren und zahlreichen Gäste, die zumeist Clan Brujah angehörten, ihren Spaß an dem Abend hatten, welches dem „Charity“ Event immer mehr den Glanz raubte, merkte man spätestens bei der Versteigerung der Rede des Herrn Bourbon, die sich eigentlich nur als angeschalteter Fön und der entsprechenden heißen Luft darstellte.

Um den letzten Funken Anstand aus der Veranstaltung heraus zu nehmen, sollten sämtliche Erlöse einem niedergebrannten Etablissement in der Ukraine – oder sonst wo – zu kommen. Soviel zu den „Frauenhäusern“.

Die Glanzleistung des Abends kam jedoch zum Schluß, als Frau Leis drei Menschen auf die Bühne holte und jedem nun die Chance gab, diese zu ersteigern und ihnen ein neues Leben zu schenken. Was auch immer damit gemeint war.
Die vorher doch lächerlich zögerlich bietenden Gäste überwarfen sich mit Geld. Dunkel schwebt noch die zahl 300.000,- EU für eine Person in der Erinnerung.
Zum Glück kam Gräfin Magnis endlich und setzte dem ganzen ein Ende. Zu dem eines, von dem sich Frau Leis wohl nicht zu träumen gewagt hätte.
Gräfin Magnis versteigerte kurzerhand die Gastgeberin, die sich inzwischen gepflockt auf der Bühne befand. Den Zuschlag erhielt Herr Jonas Burkhardt, für eine Lebensschuld der Domäne Marburg gegenüber.

Alles in allem, ein illustrer Abend, der zeigt, das es zu Hause doch am schönsten ist, und man manchen Gästen einfach nicht zu viele Rechte einräumt.

10/04/10

Ein neuer Toreador namens André Schneider lud in das Haus des Prinzen, um seinen Einstand zu geben. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei diesem Namen und einen Decknamen handelte und der Gastgeber mit eigentlichem Namen Theodor von Fuchs hieß und der vernichtet geglaubten Erzeuger von Tessa von Hildburghausen war, die ihm auch direkt und öffentlich die Meinung über seine Scharade mitteilte. Neben vielen altbekannten Gesichtern, fanden sich auch zwei neue Neonaten der Ventrue ein. Markus Schneiderwind aus Göttingen und Lady Elizabeth Clairmont aus good old Britain. Auch Henriette gab sich für kurze Zeit die Ehre und regte sich auch direkt über die Burschenschaftsverbindungen des neuen Ventrue auf, bevor sie von dannen rauschte.

Langsam kam der Abend in Fahrt und die angeregten Gespräche wurden erst unterbrochen, als der Prinz herein kam. In seinem Arm die – wie er verkündete – drei Symbole der Macht in der Domäne. Ein fast faustgroßer Diamant, den er Regentendiamant nannte, ein Bund Schlüssel mit einem altertümlichen Schloss, den er dem Hüter der Elysien zugedenken wollte und ein Schwert für die Geissel bzw. den Sheriff-Posten. Unter den Augen der irritierten Domäne nahm der Ventrue Schneiderwind den Regendiamanten an sich und wurde sogleich vom Prinzen als sein neuer Prinzregent vorgestellt. Es ging zwar ein leichtes Raunen durch den Raum, doch einzig und allein Tatjana äußerte ihr Missfallen offen und verließ aufgebracht und Türen knallend den Raum. Nur wenige Augenblicke später folgte ihr der Prinz und aus dem Nebenzimmer ließ sich ein lauter Streit vernehmen. Die Miene des Prinzen war ausdruckslos, als er zurück zur Gesellschaft kam, aber jeder konnte in seinen Augen die Wut lesen, die in seinem Innern wogte.

Schnell forderte jedoch ein anderes Thema seine Aufmerksamkeit, denn die Anklage der Toreador gegen Suredin wurde erneut aufs Tapet gebracht und so durfte der neue Regent direkt mit seiner Arbeit beginnen, um ein adäquates und für beiden Seiten hinnehmbares Urteil zu finden. Ein langes Gespräch mit den anwesenden Primogenen führte offenbar zu der von ihm gewünschten Aufklärung der Vorkommnisse. Er ließ Suredin von dem mittlerweile eingetroffenen Erich pflocken und unterstellte ihn als Mündel dem gesamten Clan Toreador, auf dass dieser von ihnen Diplomatie und Umgangsformen lernen möge.

Im Laufe des weiteren Abends gab es ein längeres Gespräch zwischen dem neuen Prinzregenten und seiner Vorgängerin. Über die genauen Inhalte jedoch schwiegen beide, obwohl des der Brujah sehr schwer fiel, ihre Verachtung für den neuen Ventrue zu verbergen.


Gossip Talk aus Teutoburg

Guess what? Der Prinz hat einen neuen Seneshall, oder wie nennt man das? Prinz Regent? Das Erstaunen war groß, immerhin war es keiner der hiesigen Bewerber. Herr Gundlach trat zurück, Herr Suredin und Frau Defolg ebenso. Frau Wolff wurde es aber auch nicht. Sie rauschte wie es sich für eine ihres Blutes gehört von dannen, denn der neue Regent ist ein gewisser Herr Schneiderwind vom ehrenwerten Clan Ventrue, frisch angereist aus der Domäne Göttingen. Auf Anfrage des Prinzen, wie es scheint. Fragen über Fragen tun sich dabei auf. Warum erst die Bewerber Show, wenn das Casting für den Recall ausfällt und ein Gewinner ernannt wird, den keiner kennt? Sind die Geschäfte der Domäne bei einem Fremden in guten Händen? Oder ist er nur der Sekretär des Prinzen und somit eine neue Nanny für die ungezogene Domäne, die nach Sitte und Anstand schreit, während sie die Füße auf den Tisch legen und lamentieren?
Immerhin hat Clan Ventrue Zuwachs bekommen. Nicht nur in dem neuen Regenten, sondern auch aus dem guten alten England. Lady Elizabeth Clairmont
. Adrett gekleidet wie es sich für eine englische Lady gehört. Sehr interessant.

Der Gastgeber des Abends, Clan Toreador seineszeichens, Herr Andre Schneider outete sich als Sire von Tessa und somit lautet sein Name Theodor von Fuchs. Das fällt glatt in den Bereich Totgeglaubte Leben länger. Wenn man Frau Wolff als ersten Fall nimmt. Tessa war dementsprechend nicht sonderlich erbaut ihren totgeglaubten Sire quicklebendig wieder zu sehen. Wir bleiben gespannt was da noch nach kommt.

Der neue Seneschall macht auf jeden Fall keine halben Sachen. Aus der Forderung von Frau Defolg wurden dann locker mal vier Abende, ein ungewisser Zeitraum, in denen Herr Suredin als Mündel dem Clan Toreador unterstellt ist. 30 Tage und 30 Nächte klingen da aufeinmal wie ein Silberstreif am Horizont, für beide Seiten.

Alles in allem ein besinnlicher Abend mit vielen netten Gesprächen, einigen Überraschungen und viel Gesprächsstoff für die nächsten Wochen.

20/03/10

„Um Zwistigkeiten aus der Welt zu räumen“ stand in der Einladung des Malkavianer-Primogens Johannes Gundlach. Und wirklich schien es ein ruhiger Abend in überschaubarem Rahmen zu werden, zumal der Ventrue Suredin augenscheinlich nicht gewillt war, der Einladung eines seiner schärfsten Widersacher zu folgen. Viele andere jedoch, unter ihnen auch der Gangrel Dirk Strahlitz, der erst jetzt davon erfuhr, dass sein Primogen Amar vor einigen Wochen von Rick in Starre geschlagen worden war und sich dementsprechend ein wenig aufgebracht zeigte, folgten dem Ruf und erwarteten einen angenehmen Abend. Dieser begann auch relativ ruhig, bis Tatjana Wolff zusammen mit Erich erschien und sich ein wenig darüber echauffierte, dass so viele der Gäste ihre Ghule mitgebracht hätten, ohne dabei an die Verlockung zu denken, die von eben diesen ausgehen könnte.

Als dann nach einem Telefongespräch Jack Brown, Erich Rabe und Tatjana ziemlich schnell das Treffen verließen und dabei etwas von Feueralarm im Rathaus des Westfälischen Friedens verlauten ließen, sah man ratlose Gesichter, die sich jedoch relativ schnell wieder ihren Gesprächen zuwandten. Einige Zeit später – die Brujah hatten mittlerweile Entwarnung gegeben, kamen die drei in Begleitung eines ziemlich arroganten Mannes zurück, der sich ganz selbstbewusst und selbstverständlich als Johann Grotehuis und Jünger des Set vorstellte. Er habe ganz bewusst auf sich aufmerksam gemacht, um mit den Mitgliedern der Domäne sprechen zu können, da ja anscheinend einer der hiesigen Kainiten Kontakt zu ihm suchen würde. Trotz Provokationen seinerseits und Abscheu auf Seiten der Teutoburger blieb die folgende Diskussion mehr oder weniger friedlich. Da sich niemand der Anwesenden offenbaren wollte, mit einem Setiten Geschäfte zu machen, wurde Herr Grotehuis auf Bitten des Gastgebers Gundlach von Jack und Erich kurzerhand zu seinem Auto und aus der Domäne hinaus eskortiert.

Viele Gespräche unter vier bis sechs Augen ließen den Abend langsam ausklingen und vielleicht war der eine oder andere seinem Ziel „Zwistigkeiten aus der Welt zu schaffen“ ja einen Schritt näher.

27/02/10

Der Prinz hatte in sein Haus geladen, um Hof zu halten. Mehr war der schlichten Einladung des Ventrue nicht zu entnehmen und dennoch (oder genau deswegen?) folgte fast die gesamte Domäne seinem Ruf. Und so wurde es teilweise reichlich eng in dem Häuschen mit der typisch ostwestfälischen Bauweise. Ein Fegefeuer der Eitelkeiten begann langsam aber sicher seine Glut ans Licht des vollen Mondes zu brennen, denn MzB hatte zu Bewerbungen um den vakanten Prinzregentenposten bis zum heutigen Tage aufgerufen. Auch gedachte er, sich der Probleme und Problemchen der einzelnen Kainskinder seiner Domäne zu widmen, indem er ihnen in Audienzen Gehör schenkte, die er dann direkt dazu nutzen konnte, noch ausstehende Dinge zu klären, die ihm bereits einige Zeit unter den Nägeln brannten.

Schnell spaltete sich die Gesellschaft in zwei Gruppen. Die eine, die im Nebenzimmer saß und sich ungezwungen und fern der Audienzen unterhalten wollte, die andere nah beim Prinzen, um seine mehr oder minder öffentlichen Gespräche verfolgen und kommentieren zu können. Böse Zungen könnten behaupten, dass sich in diesen Gruppen die wieder einmal heiß diskutierte, aber nicht überall gern gesehene Unterscheidung in Patrizier- und Plebejer-Clans zeigte.

Die wenigsten Audienzen drehten sich um Dinge, die den Prinzen erfreuten und so wurde seine Laune zusehends schlechter, so dass er im Verlauf des Abend kurzerhand seinen beiden Ghulen befahl, dem Ventrue Suredin und dem Nosferatu Lane als Strafe für zu lautes Reden in seiner Gegenwart und dem nicht sofortigen Entschuldigen für eben jenes in die Knie zu schießen, auf dass diese vor ihm kniend ihre Entschuldigung vorbringen könnten. Entsetzen über diese anscheinende Willkür breitete sich aus, wurde jedoch nie laut vorgetragen.

Nach den Audienzen verkündete der Prinz, dass er nun diejenigen eine Anklage gegen die Toreador-Ahnin Katharina von Habsburg formulieren und vortragen lassen würde, sie sich bei ihm um das Amt des Prinzregenten bewerben würden. Von dieser Nachricht offensichtlich sehr aufgewühlt, verließ die Toreador Anastasia Krieger überstürzt das Treffen. Die nun folgenden Anklagen wurden vorgetragen von dem Malkavianer-Primogen Johannes Gundlach, der Primogen der Toreador Tara Defolg, dem Primogen der Ventrue Ismail Suredin, der Primogen der Brujah Dr. Jaqueline Brown und dem Tremere Benjamin Franke, der dies im Auftrag seiner abwesenden Primogen Asita bint Muley tat. Die letzte Anklage war gerade verklungen und der Prinz befragte den Primogen der Nosferatu Richard Lane ob einiger Unstimmigkeiten, als die Tür aufschwang und die totgeglaubte Tatjana Wolff das Haus betrat, den Prinzen begrüßte und ihrerseits eine Anklage gegen die Toreador-Ahnin Katharina von Habsburg aussprach, und dem sichtlich um Contenance bemühten Prinzen ihre „Bewerbung“ für ihren alten Posten vorlegte.

Auf ihre lange Abwesenheit und die Gerüchte bezüglich ihres Todes antwortete sie ungewohnt wortkarg mit der Begründung, dass sie bis vor wenigen Tagen gebraucht habe, um sich von dem Angriff des Attentäters zu erholen und diese Zeit in Sicherheit außerhalb der Domäne verbracht habe, um dem Attentäter keine weitere Chance zu geben, auch wenn er es augenscheinlich auf Rick abgesehen habe. Die meiste Zeit des Abends tat sie so, als ob sie die fragenden Blicke und das Getuschel hinter ihrem Rücken nicht bemerken würde und nur, wer sie direkt ansprach, wurde mit der einen oder anderen ausführlicheren Antwort bedacht.

Im Verlauf des weiteren Abends echauffierte sich der Prinz darüber, dass wohl irgendjemand der Anwesenden einen seiner Ghule beeinflusst haben musste, wirkte dieser doch entgegen sonstigen Benehmens unkonzentriert und fahrig. Schnell wurde eine Schuldige gefunden. Die Toreador Tessa von Hildburghausen, hieß es, habe unbewusst mit ihren Reizen die Aufmerksamkeit des jungen Mannes auf sich gezogen und ihn so zur Pflichtvergessenheit animiert. Dies werde nicht ohne Bestrafung vonstatten gehen. Und so verhängte der Prinz 24 Peitschenhiebe – ausgeführt von seiner Geissel Erich Rabe – über die Toreador, die diese Strafe erstaunlich gefasst über sich ergehen ließ. Doch noch war der Zorn des Prinzen nicht besänftigt und so verhängte er weitere Auspeitschungen gegen diejenigen, die sich während einer Unterredung nicht angemessen verhalten und ohne ersichtlichen Grund gekichert hätten. Je sechs Schläge mit der Peitsche. Auch diese Bestrafungen wurden ohne ernsthafte Widerworte gegenüber dem Prinzen hingenommen. Ein Brief der Toreador-Ancilla Henriette – vorgelesen vom Prinzen – in dem sie vom Primogen der Ventrue und ehemaligen Dux Venationis forderte, das er ihr die elf Nächte, die sie in der Gewalt des blutgejagten Nosferatu Brunn verbrachte, wie ein unfreies Kind dienen solle, nahm der Beschuldigte klaglos hin. Auch wenn er von seinem Posten als Primogen der Ventrue zurücktrat, um – wie er sagte – für das Geschehene Buße zu tun, steht die abschließende Entscheidung über das Urteil noch aus.

Für weitere Entgeisterung der Anwesenden sorgte ein Disput des Gangrel-Primogens Amar mit dem Brujah-Ahnen HenRick Nachtigall, der in einem „Duell“ der beiden mündete. Dieses gewann – wie nicht anders zu erwarten – der Ahn und Amar wurde augenscheinlich in Starre aus dem Haus getragen.

Eine weitere Anklage bildete den letzten Höhepunkt des Abends, denn Tara Defolg trat vor die Versammelten und klagte in ungewohnt fahriger Weise den Ventrue Suredin verschiedener kleinerer Vergehen gegen Clan Toreador, die Ancilla Henriette und ihre eigene Person an, die allesamt die Respektlosigkeit Suredins gegenüber anderen Mitgliedern der Domäne zum Inhalt hatten und in einem Bruch der zweiten Tradition gipfeln sollten, als dass dieser den Befehl des Prinzen zur Rettung Henriettes aus den Klauen Brunns missachtet haben solle, als er diese als „Kollateralschaden“ bezeichnete. Hierfür forderte sie 30 Tage und Nächte Pfählung Suredins als angemessene Strafe und Buße. Doch auch hierüber wurde noch nicht abschließend entschieden und so löste sich die Versammlung bald in ziemlich gedrückter Stimmung auf.

06/02/10

Jack lud zu einem kurzfristigen Zusammensein im Haus des Prinzen, um in angemessenem Rahmen über allerlei Dinge zu beratschlagen. Ihre erste Intention war es, ihren Gästen in Bezug auf die Vernichtung Tatjanas auf den Zahn zu fühlen. Auch wenn sich einige Gäste nicht – wie verlangt – angemeldet hatten, so ließ die Brujah-Primogen doch alle hinein. Nur der Malkavianer von Deust musste sich, da er an einem ansteckenden Virus litt, in einen Quarantäne-Anzug stecken lassen, um die übrigen Gäste nicht zu gefährden. Die illustre Neonaten-Schar wurde um eine Attraktion reicher, als der Toreador-Ancilla aus München Comte de Bourbon erschien, um auf der Party auf den Prinzen zu warten.

Bereits früh am Abend kam es zu einem vertraulichen Gespräch zwischen der Gastgeberin und dem Primogen der Ventrue, Ismail Suredin, in dessen Verlauf es sehr hoch hergegangen sein muss, da der Ventrue direkt im Anschluss sichtlich um Haltung bemüht wankend das Haus und den Abend verließ. Auf die Frage nach dem Grund seines derangierten Auftretens antwortete Jack nur, dass ihm wohl das Herz gebrochen sei, was die fast den gesamten Abend um den Comte de Bourbon zusammensitzenden Toreador-Damen Tessa, Tara und Anastasia zu wilden Spekulationen veranlasste.

Der Abend plätscherte oberflächlich betrachtet vor sich hin, jedoch unter der Oberfläche wurden mehr und mehr Ungeduld, Wut und Argwohn aufgestaut. Den ersten wirklichen Faux pas erlaubte sich Erich, der sturzbetrunken vor dem mittlerweile eingetroffenen Prinzen erschien. Bevor jedoch schlimmeres geschehen konnte, wurde er von seinen Clansschwestern Jack und Sam „zur Ausnüchterung“ vor die Tür geschafft. Der weitere Abend wurde durch das Eintreffen eines Malkavianers namens Antonio Cassano aus Schaumburg überschattet. Dieser berichtete in wirren Worten von Werwölfen und Kirchenvertretern. Er hätte den Kontakt zu seinen Artgenossen verloren und wäre nun auf der Flucht, wie alle anderen auch. Sie seien allesamt untergetaucht oder aus der Domäne geflohen. Er selbst wolle weiter fort und bat um Durchreiserecht.

Im Laufe des weiteren Abends – mittlerweile war auch der Prinz eingetroffen und hatte seinen Gast de Bourbon begrüßt – wurde laut, dass der Nosferatu Lane wohl auf Geheiß Meyer zu Bentrups sich nach Assamiten – Prinzenmördern – erkundigt hätte. Aufgrund der Ereignisse und Verstimmungen des Rosenballs in München war de Bourbon sichtlich ungehalten, da er es als einen durchaus vorstellbaren Angriff auf seinen Prinzen sehen könne. Der Prinz stellte – nachdem er sich anscheinend ein wenig handgreiflich mit Lane unter vier Augen unterhalten hatte – richtig, dass er sich niemals nach dem Clan der Prinzenmörder erkundigt hätte, noch dass er plane, einen zu engagieren. Während dieses Disputs drang auf einmal Geschrei aus der Küche. Der Grund hierfür war ein Aussetzer Jacks, die schon den gesamten Abend ein wenig reizbar war und nun – vielleicht mit Selbstmordgedanken oder aus einer Übersprungshandlung heraus – sich selbst mit einem Skalpell den Arm aufschlitzte. Das viele Blut ließ kaum einen kalt und so waren alle froh, als dieser Umstand beseitigt worden war.

So eine richtig ausgelassene Stimmung wollte den Rest des Abends nicht mehr aufkommen und so verabschiedeten sich nach und nach die Gäste.

16/01/10

Kurz nach Sonnenuntergang des 16.01. ging bei jedem Kainskind der Domäne Teutoburg eine SMS von der Geißel ein, sich „aus gegebenem Anlass“ möglichst umgehend beim Haus des Prinzen einzufinden. Dieser kurzfristigen Aufforderung kamen insgesamt etwa ein Dutzend Kainiten eines jeden Clans in Teutoburg, mit Ausnahme der Toreador nach und sogar der Malkavianer von Deust erschien zusammen mit seinem Clansbruder Hamisch. Nachdem Erich eine für ihn angemessene Zeit auf alle Ankömmlinge gewartet hatte, verkündete er den Grund seiner Aufforderung zu diesem Treffen.

Am gestrigen Abend sei es zu einem Angriff auf den Brujah-Ahnen HenRick Nachtigall gekommen, bei dem dieser gepflockt und sein Childe Tatjana Wolff vernichtet worden sei. Nachdem diese Bombe geplatzt war, begann nach einer Schrecksekunde, um das Gehörte zu verdauen, ein blinder Aktionismus. Theorien über die Hintergründe wurden aufgestellt und im nächsten Atemzug wieder verworfen. Spuren wurden verfolgt, aber sie liefen alle ins Leere. Als dann die Gangrel Jen verkündete, sie würde sich in Hannover bei den Anarchen mal umhören, ob sich dort Geschichten oder Gerüchte zeigen würden, wurde sie direkt von Suredin und Franke der Untreue zur Camarilla bezichtigt. Nur dem Eingreifen Amars war es zu verdanken, dass diese Angelegenheit mit bloßen Worten ausgefochten und zumindest für diesen Abend nicht zu weiteren Sanktionen – von welcher Seite auch immer – führte.

Da das angekündigte Tribunal für den Malkavianer Hamisch von dem Prinzen nicht unterstützt wurde, forderte Suredin selbigen zum Duell auf das erste Blut, um zumindest den Streitpunkt offiziell aus der Welt zu schaffen. Um Mitternacht trafen die beiden Duellanten mit altertümlichen Duellpistolen aufeinander. Der erste Schuss von Hamisch traf das Ziel und ein wenig roten Blutes tropfte aus der Wunde des Ventrue, der nun seinerseits noch einen Schuss abgab und auch den Malkavianer leicht verwundete. Unter dem verhaltenen Applaus einiger Zuschauer und unter Kopfschütteln der restlichen, begaben sich alle wieder ins Haus, um den eigentlichen Zweck des Treffens weiter zu begehen. Die Suche nach einem Motiv und einem Schuldigen wurde fortgeführt. Konkrete Verdächtigungen kamen nur im Ansatz auf, wurden jedoch meist wieder im Keim erstickt. Erich wirkte die ganze Zeit über stark angeschlagen und äußerst reizbar, was auch dazu führte, dass er den Primogen der Malkavianer Gundlach quer durch den Raum schleuderte, als dieser ihm in gut gemeinter Geste die Hand auf die Schulter legte. Auch die Gangrel Jen bekam den Zorn des Brujah zu spüren, als sie ihm beim Rausstürmen im Weg stand.

Etwa zwei Stunden nach Beendigung des Duells löste sich dann das Treffen auch auf und alle gingen ihrer Wege mit dem Versprechen an Erich, das möglichste zu tun, um den Täter dingfest zu machen.

30/12/09

Da die Partys von Jack Brown durchaus als „berühmt-berüchtigt“ anzusehen sind, folgte der Einladung der Brujah ein illustre Schar von Gästen in das vom Prinzen bereitgestellte Elysium. Erst gegen 23.00 Uhr begann das Treffen. Trotz der oberflächlich entspannten Atmosphäre war der Abend geprägt von dem brodelnden Konflikt zwischen dem Ventrue Suredin und dem Malkavianer Hamisch. In vielen Vier-, Sechs- und Acht-Augen-Gesprächen wurden Fronten abgesteckt, Allianzen geschlossen oder verworfen und Intrigen gesponnen. Einzig Clan Gangrel schien sich aus allem politischen Geplänkel herauszuhalten. Jedoch wurden auch sie zum Spielball der Etikette, als einige Mitglieder in trauter Runde ihre Beine auf den Tisch in ihrer Mitte legten. Dies wurde von dem Ventrue Suredin als Bruch des Elysiums oder doch zumindest als eine Verletzung desselben angesehen. Seine barschen Worte, die er daraufhin fand, blieben sehr zu seinem Leidwesen jedoch ohne nennenswerte Beachtung seitens des Clans des Tieres, zumal ihr Primogen Amar den Abend bereits verlassen hatte. Seinen Höhepunkt jedoch fand der Abend, als Suredin vor alle Anwesenden trat und Hamisch der Verschwörung zum Bruch der 2. und 6. Tradition anklagte. Er verkündete, dass in Kürze ein Tribunal einberufen werde.

Kurz nach dieser Verkündung löste sich die Gesellschaft auf. Nur Clan Brujah blieb noch einige Zeit länger. Doch was sie noch zu besprechen hatte, muss der Neugierige schon von ihnen selbst erfragen.

05/12/09

Die Blutjagd auf den verbleibenden Nosferatu Bertram hielt schon viel zu lange die Domäne in Atem. Die ständige Wachsamkeit wurde für manche bereits zur zermürbenden Paranoia. In den einzelnen „Jagdgesellschaften“ wurde heiß diskutiert und schnell gehandelt. Jack Brown befand sich mit ihrer Truppe, bestehend aus Sam, Lane, Amar und ihrer Ghulin Chantalle, nach einer kurzen Einsatzbesprechung direkt auf dem Weg zum Freilichtmuseum, wo am gestrigen frühen Abend ein Toter beim Museumsadvent in der Nähe des Meierhofes entdeckt worden war. Doch auch Herr Suredin hatte die Nachricht bekommen und so beorderte der Dux Venationis den Einsatztrupp unter Jack umgehend ins Haus des Prinzen zurück, um eine geordnete Lagebesprechung durchführen zu können. Auch die Gruppe um die Geißel Erich Rabe, bestehend aus Amar, Hamisch und seinem Clansbruder von Deust wurde in das Haus des Prinzen beordert, wo sie auf Suredin und Franke trafen.

In der dort stattfindenden und ziemlich emotionalen Diskussion wurden die Puzzlestücke zusammengefügt und es sollte sich herausstellen, dass Bertram sich wirklich im Freilichtmuseum Detmold an dem vermuteten Meierhof aufhalten sollte.

Von zwei Seiten näherten sich die Teutoburger Kainiten dem Meierhof und seinen umliegenden Gebäuden. Doch lange Zeit zeigte sich dort kein Feind. Plötzlich ereignete sich der erste Angriff aus dem Nichts und noch bevor die Teutoburger wirklich begriffen, was sie angegriffen hatte, lag schon ein toter Nosferatu zu ihren Füßen. Doch es war nicht Bertram.

Obwohl sie immer wieder von Suredin zur Ordnung und Disziplin gemahnt wurden, durchstreiften die Teutoburger in kleinen Grüppchen ziemlich unkoordiniert das Gehöft. Jede feindliche Bewegung wurde sofort mit einem Angriff beantwortet und so lagen bald etwa ein halbes Dutzend toter Nosferatu im Gelände verstreut – doch keiner von ihnen war Bertram. Hatte dieser Renegat etwa auch noch die Tradition der Nachkommenschaft gebrochen? Es hatte zumindest den Anschein, denn alle der toten Nosferatu schienen sehr jung zu sein. Doch auch Bertram war anwesend. Auch wenn er sich nicht zeigt, so verhöhnte er doch aus dem Mantel seiner Unsichtbarkeit heraus die Jäger – allen voran Suredin und Erich.

Im Laufe der Scharmützel gab es eine Tote – Jacks Ghulin Chantalle – und eine Vermisste – Sam – zu beklagen. Letztere konnte gepflockt in einem Gebüsch entdeckt werden, nachdem ihr Handy so lange vor sich hin vibriert hatte, bis dieser Ton geortet werden konnte. Doch Bertram war immer noch nicht gefasst. Ratlos durchsuchten die Grüppchen weiter das Gelände, denn alle wussten, dass die Chance ihn zu finden verschwindend gering war, da die beiden Seher Tara und Gundlach nicht anwesend waren.

Niemand vermochte später mehr zu sagen, wie genau es dazu kam, dass Erich es schaffte, einem Angriff von Bertram nahezu unverletzt zu entgehen, ihn im Gegenzug jedoch so schwer verletzte, dass sein Schattenmantel fiel und er nun für alle sichtbar war. Gefühlte wenige Augenblicke später fanden sich alle Jäger am Tor des Meierhofes ein, um ihre „Beute“ endgültig zur Strecke zu bringen. Allen voran Suredin, der ein Standgericht inklusive schallender Lobpreisungen der Camarilla abhalten wollte. Dies wurde jedoch jäh von dem Auftauchen eines Werwolfes gestört, der den Kainiten sehr eindrücklich nahe legte, dem ganzen endlich ein Ende zu bereiten und ihre Kadaver von seinem Gebiet zu entfernen. Nicht nur Lane wollte noch ein wenig diskutieren, auch Suredin erhob seine Stimme, wurde jedoch mit einer schnellen Bewegung von Erich auf seinen Rücken verfrachtet und für einen Ventrue ziemlich würdelos aus der Gefahrenzone verbracht. Mehr oder weniger unversehrt (in Körper und Würde) verließen die Teutoburger schnellstmöglich das Freilichtmuseum.

Zurück im Haus des Prinzen sollte es eigentlich noch eine Siegesfeier geben, aber irgendwie kam keine richtige Stimmung auf – das schafften nicht einmal Clemens und Anastasia, die durch die Nachricht des Sieges aufgescheucht, herbeigeeilt kamen, und so löste sich die Gesellschaft dann auch alsbald auf.