Gepflogenheiten

Ein Brief aus früheren Zeiten
aber dennoch sagt er alles!


Werte Fremde, verehrte Nachbarn, liebe Freunde,
als jemand, der sich seit langer Zeit mit Handel und Wirtschaft beschäftigt, habe ich, wenn nicht immer mit freundschaftlichen Gefühlen, so doch mit Wohlwollen, Reisen zwischen den Domänen gesehen. Die Abschottungspolitik, die viele Regenten in der Vergangenheit betrieben, war mir, verständlicherweise wie ich denke, ein Graus. Das Jahr 1996, welches sich, da ich diese Zeilen schreibe, dem Ende neigt, brachte nun viele Veränderungen. Längst vergessene Freundschaften erleben eine Renaissance, Nachbarn, die Jahrzehnte nicht ein Wort austauschten, pflegen so intensiven Kontakt, als gelte es das Versäumte innerhalb von Tagen nachzuholen.
Dies wäre sehr wohl ein Anlaß zur Freude, jedoch treten nun Probleme auf, derer wir uns vor wenigen Monaten nicht einmal bewußt waren. Viele unserer Nachbarn versuchen Mißverständnissen vorzubeugen indem sie die Gesetze ihrer Domäne verschicken, auf daß Mitglieder anderer Domänen keinen Grund für Zorn gäben, wenn sie auf Reisen außerhalb ihrer Heimat wären. So wurden auch wir gebeten, die Gesetze unserer Domäne bekannt zu geben.
Allein das Wort „Gesetz“ impliziert aber ein „Recht“, auf welches sich ein jeder berufen kann. Solche Gesetze hat es in unserer Domäne nie gegeben und, an dieser Stelle spreche ich im Namen sowohl des Primogens, als auch unserer Regentin, wir sehen auch nicht die Notwendigkeit solcher Gesetze. Die Domäne Teutoburg wird streng nach den sechs Traditionen regiert. Aus diesen Traditionen ergaben sich nach und nach Gepflogenheiten, die uns ein friedliches Miteinander in den letzten Jahrhunderten garantierten.
Mir, als dem, der diese Domäne am längsten kennt, obliegt es nun, Ihnen, werter Besucher unsere Domäne, unsere Gepflogenheiten ein wenig näher zu bringen, um Mißverständnissen vorzubeugen.
Die Domäne Teutoburg erstreckt sich (im wesentlichen) über die Gebiete der ehemaligen Grafschaften Ravensberg und Tecklenburg, die unseren älteren Nachbarn noch gut bekannt sein dürften aus jenen Tagen, in denen diese Grafschaften im Zwist miteinander lagen.
Ein jedes Kainskind hat sich bevor es die Domäne Teutoburg betritt, bei der Regentin Mechthild von Tecklenburg oder bei einem der drei Primogene Thomas Malfort, Rick oder Hermann von Calvelage anzumelden. Kontaktmöglichkeiten werden später genannt. Erst wenn diese Bitte auf Gastfreundschaft bestätigt wurde, ist es dem Kainskind erlaubt, die Domäne Teutoburg zu betreten. Als Zeichen der Gastfreundschaft wird jedem Fremden ein kundiger Begleiter an die Hand gegeben. Allein die Autobahnen sind für den sogenannten „Transitverkehr“ freigegeben. Es wird erwartet, daß die Domäne Teutoburg auf dem kürzesten Weg durchquert wird. Wir raten in Ihrem eigenen Interesse dringend davon ab, ohne unser Wissen die Autobahnen zu verlassen. Abgesehen von der Tatsache, daß die Regentin aus solchem Fehlverhalten Konsequenzen ziehen wird, drohen in der Domäne Teutoburg noch andere Gefahren, die gerade für Bewohner von Großstädten nur schwer einzuschätzen sind.
Im folgenden werden jene Blutclans genannt, die grundsätzlich zu gern gesehenen Gästen zählen, als da wären die Clans „Brujah“, „Gangrel“, „Malkavian“, „Nosferatu“, „Toreador“, „Tremere“ und „Ventrue“. Dagegen sollten sich Angehörige der Clans „Ravnos“, „Assamit“, „Giovanni“, „Jünger des Set“ und „Töchter der Kakophonie“ auf eine Ablehnung eines Ersuchens auf Gastfreundschaft einstellen. Angehörige einer hier nicht genannten Blutlinie müssen sich auf eine sofortige Lextalionis beim Betreten der Domäne Teutoburg gefaßt machen (hierzu gehören insbesondere Mitglieder des Sabbats). Ich weise an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, daß in der Vergangenheit oftmals bei Zweifeln an der Herkunft eines Gastes eine sogenannte „Blutsprobe“ durch den jeweilig amtierenden Tremere-Primogen der Domäne vorgenommen wurde.
Gast sein in der Domäne Teutoburg bedeutet, sich wie ein Gast zu benehmen. Ich halte es für unnötig hier die einzelnen Verfehlungen zu nennen, die sich ein Fremder zu schulden lassen kommen könnte. Verhalten Sie sich den sechs Traditionen entsprechend und bedenken Sie bei allem, was Sie tun, daß das Auge unserer Regentin auf Ihnen ruht. An Ihnen liegt es, ob sie ihnen wohlgesonnen ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Hermann von Calvelage

Dem Leser wird aufgefallen sein, daß nicht mehr alle Personen (Primogene) in der Domäne verweilen,  oder ein Amt inne haben, welche in dem schreiben von Herrn von Calvelage aufgeführt sind. Natürlich gilt die gleiche Anweisung/Gepflogenheit auch für jetzige und zukünftige Primogene etc.



Gepflogenheiten der Domäne Teutoburg

Ein kleiner Tip!? Ein Gesetzentwurf!? Rechte & Pflichten!? Was darf ich, was darf ich nicht!?

Seit jeher gibt es so was wie Gesetze nicht wirklich in der Domäne Teutoburg. Man könnte die folgenden Zeilen als „Leitfaden der Domäne Teutoburg“ bezeichnen. Aber auch wenn es keine „Gesetze“ sind, so sollte Mann/Frau sich doch tunlichst daran halten, denn Konsequenzen wird es bei einem Verstoß bestimmt geben.
Daß die Domäne Teutoburg schon immer ein Bestandteil der Camarilla war und ist, darauf brauche ich nicht einzugehen. Dennoch werde ich hier noch mal die sechs Traditionen aufführen, an die sich ein Jeder zu halten hat:


1. Die Maskerade
Du sollst Dein wahres Wesen niemandem enthüllen, der nicht vom Geblüt ist. Wer solches tut, verwirkt seine Blutrechte.

2. Die Domäne
Deine Domäne ist Dein eigener Belang. Alle anderen schulden Dir Respekt, solange sie sich darin aufhalten. Niemand darf ich gegen dein Wort auflehnen, solange er in Deiner Domäne weilt.

3. Nachkommenschaft
Du sollst nur mit Erlaubnis Deines Ahnen andere zeugen. Zeugst Du andere ohne Einwilligung Deines Ahnen, sollen sowohl du als auch Deine Nachkommen erschlagen werden.

4. Die Rechenschaft
Wen Du erschaffst, der ist Dein Kind. Bis der Nachkomme auf sich selbst gestellt ist, sollst Du ihm alles befehlen. Du trägst seine Sünden.
5. Gastfreundschaft
Ehre die Domäne anderer. Wenn Du in eine fremde Stadt kommst, so sollst Du Dich dem vorstellen, der dort herrscht. Ohne das Wort der Aufnahme bist Du nichts.

6. Vernichtung
Es ist Dir verboten, andere Deiner Art zu vernichten. Das Recht zur Vernichtung liegt ausschließlich bei Deinem Ahnen. Nur die Ältesten unter Euch sollen die Blutjagd ausrufen.


Und wer sich nicht daran hält, der wird ganz einfach in die Wiedertäuferkäfige an der Lambertikirche in Münster gesteckt und darf sich von dort einen Sonnenaufgang ansehen.

Wer immer die Domäne Teutoburg mit seinem Fuße betreten will, der muß sich VORHER beim amtierenden Prinz, oder bei einem der Primogene vorstellen. Am besten wäre es, wenn man zwei Tage vor der Einreise bekannt gibt, daß man uns besuchen möchte. Der Prinz und das Primogen hat natürlich das Recht die Einreiseerlaubnis zu verweigern. Es ist möglich, das der Prinz einen Leumund genannt bekommen möchte, der versichert, daß der Einreisende voll in Ordnung ist. Erst wenn das alles passiert ist, und dem Gast die Erlaubnis auf Einreise gegeben wurde, darf er die Domäne betreten.

Der Transitverkehr ist NUR über die Autobahnen gestattet. Einem Jeden sollte bewußt sein, wer ohne Einreiseerlaubnis von der Autobahn herunter fährt, der macht sich eines Vergehens schuldig. Außerdem gibt es in der Domäne einige nette Geschöpfe, die unser eins gar nicht mögen. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, wer den Übeltäter zuerst erwischt – der Prinz oder der Werwolf und ich möchte nicht wissen was übler ist. Wo ich gerade von Werwölfen schreibe: Es ist keinem Kainiten gestattet, die Wälder der Domäne Teutoburg zu betreten. JA! Dies gilt auch für Mitglieder des Clans der Tiere. Teutoburg hat im Moment ein, ääähhhh, gutes Verhältnis zu den Wolflingen, welches nicht zerstört werden darf.

Der nächste Punkt wäre das Thema „Sabbat“. Hier brauche ich nicht viel schreiben: „NO SABBAT!! Macht ’nen Abflug! Verpisst euch! Wir brauchen euch hier nicht!“ Das sollte reichen.

Auch Anarchen haben es schwer in unserer Domäne. Nein keine Sorge, auf sie wird nicht gleiche die Lextalionis ausgerufen wie bei Sabbatmitgliedern. Sie sollten aber bitte vermeiden die Domäne zu betreten. Das Auge des Maskott… grmpfff… Wächters wird jeden ihrer Schritte überwachen.
Es ist übrigens so, das wenn eine Person, nicht glaubwürdig erscheint, eine Blutprobe von eben diesem genommen und meist dem Primogen des Clans Tremere ausgehändigt wird, um dessen Aussage zu bestätigen.

Elysium, das: Hier hat sich ein jeder wirklich zu benehmen. Schon lange ist es Brauch, das Waffen im Gefährt gelassen oder dem Sicherheitspersonal vorne am Eingang ausgehändigt werden. Keine Streitereien und keine Gewalt. Disziplinen dürfen nicht eingesetzt werden. Ausnahme ist hier die Verdunklung (Aussehen verändern) für den Clan Nosferatu.

Das war es erst einmal. Bleibt mir nur zu hoffen, daß Sie sich an diese Gepflogenheiten halten werden. Ich wünsche Ihnen einen schönen Guten Abend, erfolgreiche Geschäfte und eine ebenso erfolgreiche Jagd.
Auf die Camarilla, die Traditionen, den Prinzen und auf Teutoburg!