27/11/10

Tara Defolg lädt ein

Manch ein Abend erscheint einen im Nachhinein wie ein Wetterbericht. Dieser begann mild, eventuell etwas kühl, als Herr Richards auf Frau Meinert traf, die als erste bei der Toreador zugegen war. Deutlich wärmer wurde die Lage, als Herr Strahlitz erschien. Zumindest ging bei der Gastgeberin die Herzenssonne auf in dem Moment.
Die Wärme des Gästestroms riss nicht ab und brachte Herrn Wiesenthal, Herrn von Fuchs, wie fast immer in Begleitung seines liebreizenden Childe Frau von Hildburghausen, Herrn Gundlach sowie auch seine Clanschwester Frau Welter in die heimeligen vier Wände der Toreador Primogena.

Somit begann der Abend mild und herzlich. Nur unterschwellig bemerkte manch einer die aufkommenden Böen, die sich zwischen der Gastgeberin und ihrem Gefährten aufbauten.
Doch ignorierte man die Winde und gab sich dem spätherbstlichen Geplänkel hin, resümierte über die letzten Geschehnisse, erfuhr das in Berlin zur gleichen Zeit gerade eine Schlacht gegen die sogenannten Freien Gangrel stattfand, zu welcher sich Herr Rabe, Herr O Connor und Louise gemeldet hatten. Man hoffte das Beste für die Kämpfer aus Teutoburg.

Eine Kurzmitteilung erreichte Frau Defolg und brachte neuen Wind in den Abend. Sie schickte die frischeingetroffen Dr. Brown und Herrn Richards sofort los, die Meldung zu überprüfen. Ein Antiquitäten Händler wurde wohl überfallen. Da man immer noch ein antikes Buch vermisste, wollte sie der Spur nachgehen.
Die beiden Ausgesandten brachten den angeschlagenen Mann kurzerhand mit. Zum erstaunen aller, trug er das vermisste Widukind Pferd bei sich. Frau Defolg und Herr Richards machten sich daran, den Mann zu befragen und erfuhren, das er das wertvolle Stück auf einem Flohmarkt erstanden hatte.

Während Dr. Brown und Herr Richards den Händler wieder heimbrachten, nachdem Frau Defolg die Befragung zu ihrer Zufriedenheit beendet hatte, sollte ein Tornado aufkommen. Herr Strahlitz offensichtlich gelangweilt ob der Warterei entdeckte eine Pistole, spielte damit herum und schoss kurzerhand auf sich selbst.
Fassungslos ging die Toreador auf ihren Gefährtenlos und forderte eine Erklärung für sein Verhalten. Die übrigen Gäste verließen meist den Raum, da sie ein Gewitter befürchteten und außerhalb der Reichweite von eventuellen Fluggeschossen sein wollten. Einige wenige betrachteten das Spektakel mit Freuden.
Der Gangrel versuchte sie zu beruhigen, doch seine gute Laune ob des kleinen Spaßes traf ungebrochen auf ihre Kaltwetterfront und eine Toreador rastete aus.

Die beiden Kontrahenten konnte selbst die kühle Adventsluft nicht aufhalten. Herr Strahlitz verschwand kurzerhand im Rasen, woraufhin Frau Defolg wieder in die Wohnung stürmte und nach kurzer Zeit mit einem M16 geschultert den Garten betrat und offensichtlich ihrem Partner noch ein paar Kugeln verpassen wollten, auch wenn er zwei Meter unter ihren Füßen sich befand. Das herzhafte eingreifen Seitens Frau Welter und Herrn Fuchs verhinderte ein größeres Aufsehen, endete allerdings mit einem versehentlichen Treffer in den Fuß von Herrn Fuchs.

Der Sturm verebbte, die Toreador beruhigte sich und der Gangrel blieb im Rasen verschollen. Eine Nachricht aus Berlin ließ die Stimmung weiter sinken, als man die Namen der Gefallenen vernahm. Auch wenn kein Teutoburger unter ihnen war, so hatte es doch viele Freunde und Bekannte getroffen.

Die Scherben ihres Wüten betrachtend, versank Frau Defolgs Stimmung in den Untiefen der Abends. Selbst die Unterstützung von Clan Malkavian die Spur des Händlers weiter aufzugreifen, vermochte die Toreador nicht aufheitern oder aus ihrer Lethargie reißen. Das kühle Verhalten ihres Gefährten, nachdem er sich wieder blicken ließ, tat sein übriges dazu.

Man sah bald ein, dass von der Nebelbank, die ihren schützenden Schleier über die Scherben legen wollte, keine Kritik mehr zu erwarten war, und verabschiedete sich. Selbst die hartgesottensten Gäste wie Herr Richards, Herr Wiesenthal, Frau Meinert und Dr. Brown ließen sich nach reichlich guten Worten von Frau Defolg hinausbringen.

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